Besuch der KZ-Gedenkstätte in Vaihingen an der Enz

 Am 1. Oktober 2021 starteten wir (die Klasse 10Rc) unseren Ausflug zur KZ-Gedenkstätte um 7:35 Uhr mit unseren Lehrerinnen Frau Weinand und Frau Heppner in der Schule. Nachdem wir uns alle getestet hatten, fuhren wir mit dem Bus 574 um 8:19 zum Kirchheimer Bahnhof, wo wir noch eine dreiviertel Stunde Zeit hatten und jeder diese anders verbrachte. Mit dem Zug um 9:10 Uhr fuhren wir dann gemeinsam nach Bietigheim, wo wir von dort aus den Zug nach Vaihingen nahmen. Von dort holte uns Herr Mayer, der dort ehrenamtlich arbeitet ab. An der Gedenkstätte angekommen, hielt Herr Mayer eine Ansprache und erzählte uns von dem Gedenkstättenverein. Er führte uns in ein kleines Haus, welches aus zwei Containern bestand. In diesem Zimmer gab es verschiedene Broschüren, Bilder und Texte, die man sich durchlesen konnte. Zudem hatten Emre T. und Nuhi U. zusammen mit Herr Mayer Informationskarten zu verschiedenen Opfern aufgestellt. Was uns dabei auffiel, war, dass die Opfer des KZs nicht älter als zwanzig wurden. Zudem stand in der Mitte des Raumes ein Tisch mit dem Aufbau des alten KZs. Dieses bestand aus vier Baracken und einem Krankenlager. Die Gefangenen mussten täglich in zwei Schichten, zwölf Stunden am Tag arbeiten. Zudem gab es keine geschlossenen Toiletten. Stattessen mussten sie ihr Geschäft mitten auf dem Platz, in den vorgesehenen Plätzen erledigen. Über diese Zustände im Arbeitslager berichtete Fiara O., die sich vorab über diesen Teil des ehemaligen KZs informiert hatte.

Zur besseren Veranschaulichung wurden verschiedene Bilder, Bücher und Texte durchgegeben. Danach begleitete uns Herr Mayer über einen Steg in ein Holzhaus. In diesem Haus konnten wir unveränderten Boden und Bauplätze aus der damaligen Zeit sehen. Von der Decke hingen Leinwände herunter und an der Decke waren verschiedene Scheinwerfer angebracht. Wir setzten uns hin und schauten uns einen zwanzigminütigen Film über das Leben im KZ, bestehend aus Originalaufnahmen, an. Es war kalt und die Bilder waren bewegend. Der Film wurde mit Soundeffekten abgespielt. Nach diesem Film hatten wir eine zehnminütige Pause, in der Assia K. unsere Klasse im Gästebuch verewigte und wir alle unterschrieben. Nachdem unsere Pause vorbei war, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum KZ-Friedhof. Dort angekommen, sollten wir uns erstmal umsehen und Eindrücke sammeln. Schnell fiel uns auf, dass alle Grabsteine gleich aussahen jedoch unterschiedliche Nummern besaßen, welche nicht mehr bestimmten Personen zugeordnet werden konnten. Zudem gab es vier große schwarze, viereckige Säulen, in denen die Namen der identifizierten Opfern eingraviert wurden.  Manche Opfer wurden aber auch zurück in ihre Heimat überführt, erzählte uns Sara T., die einen kleinen Vortrag über den Friedhof vorbereitet hatte. Kurz vor Ende zündeten wir eine Kerze zum Gedenken an und hielten eine Schweigeminute vor einer hebräischen Tafel, um den Opfern zu gedenken. So endete unser Ausflug und wir liefen zurück zum Bahnhof. Von dort an fuhren wir nach Bietigheim, wo sich die Klasse trennte und sich einzelne auf ihren Heimweg begaben, wobei manche auch bis nach Kirchheim fuhren. Wir bedanken uns bei unseren Lehrkräften, dass Sie uns dieses lehrreiche Ereignis ermöglicht haben. 

Text von: Fiara Olejar und Sara Treisch / Fotos von Anna Stark, Taha Caner